#allesdichtmachen

Wenn man bedenkt, dass hier recht bekanntes Fernseh-und Kinopersonal sich mit Ironie sich über die politischen Maßnahmen ereifern, dann mag das für Künstler und Schauspieler eine tagtägliche Übung sein, um ihre Arbeit und ihren Applaus/Lohn zu erhalten. Wenn das ganze allerdings auf dem Rücken von schwer erkrankten Menschen, die eigentlich mitten im Leben stehen und aus den Leben geschmissen worden und überlasteten ITS-Personal erfolgt, da kann einen schon recht mulmig über ihren intellektuellen Horizont werden.

Die einzige Hoffnung, die man hier noch hat, sind Tobias Schlegl und Jan Böhmermann:

Wenn solche bestimmt nicht schlecht bezahlte Schauspieler die Wirkung ihrer „Dramavorstellung“ in dieser wirklich dramatischen Situation nicht begreifen und für billigen Applaus sich aus einer Richtung der ständig unsolidarischen AfD, Verschwörungstheoretiker und Querdenker abholen, dann sind sie meiner Meinung nach nicht halb so gut, wie sie glauben.

Mein Vorschlag, wenn es mal wieder etwas länger zum nächsten Schauspiel/ Applaus dauert, haltet Grabreden bei den Angehörigen, die ihre verstorbenen Familienmitglieder wegen mangelnder Maßnahmen auf der Arbeit nicht nachkommen konnten und erkrankten und verstarben.

Warum schaffen Menschen die einfachste Sache nicht zu verstehen? Zuerst müssen die Infektionszahlen runter, ohne dem steigen die Zahlen der Mutationen, die Zahlen ITS-Patienten in den Krankenhäusern und Opfer, die der Infektion scheinbar nicht ausweichen konnten und versterben.

Das regierende nicht frei von Schuld sind, steht hier nicht außer Frage. Das kann und muss man auch kritisieren. Aber als erstes gehört die Pandemie so effektiv und schnell wie möglich in den Griff zu bekommen. Da kann es auch zu Grundrechtseinschnitten kommen. Das sollte aber immer wieder nach dem Infektionsgeschehen entsprechend angepasst werden, auch in den Parlamenten, wo Volksvertreter sitzen, die wohl von der Wissenschaft sich gar nichts erklären lassen wollen.

Da ist als erstes die Vereinheitlichung und Modernisierung der Datenübertragung zwischen den Gesundheitsämtern, dem RKI (Corona-App) und den Laboren herzustellen. Nur so sind verlässliche Zahlen zu erhalten und man kann die richtigen Konsequenzen daraus folgen lassen. Das nächste ist ein einheitlicher Plan für bestimmte Situationen/Infektionszahlen zu definieren, die auch wirklich gegen eine weitere Verschärfung der Infektion helfen und nicht wie jetzt, wo mal hier etwas probiert wird und da die Schulen und Produktionsbetriebe auf Teufel komm raus offen bleiben müssen.

Die Einsicht muss lauten: AHA-Regeln streng einhalten, Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen sowie Mindestabstand. In Innenräumen auf der Arbeit FFB2-Maskenpflicht, Schnelltestpflicht, wie auch bei Einkauf, notwendigen Besorgungen und Arztbesuchen. So wie es aussieht, kann jeder Mensch die Übertragung des Virus ohne machbare Schutzmaßnahmen nicht verhindern. Da ist das richtige Tragen von Masken (mind. med. OP-Masken, besser FFB2-Masken) für jeden im erhöhten Infektionsbereich, Landkreis, Arbeitsplatz, Schule und Geschäften eine tolerierbare Freiheitseinschränkung zum Schutz unserer Mitmenschen und unserer selbst.

Ein weiteres „Krebsgeschwür“ in dieser Zeit ist die Rechthaberei von zu vielen geltungsbedürftigen Juristen, die glauben in einer Pandemie auf jedes Recht pochen zu dürfen. Da werden rechtstaatliche Pflichten zum Schutz der Bevölkerung mit einem Wisch missachtet und die Erkrankten und Verstorbenen zu Kollateralschäden ausgeblendet, dass an der charakterlichen Widerwärtigkeit kaum noch zu übertrumpfen ist. Dass sowas von AfD-Leuten, Reichsbürgern, Rechtsradikalen und Verschwörern/Spinnern kommt, lässt die Respektschwelle bei diesen Akteuren ins bodenlose fallen – das ist meine Meinung und werde es wohl noch sagen dürfen!!

Faktencheck über Covid-19

Was man glauben kann und was man nicht glauben kann. Hier ein Leitfaden.

Bei den Disskussionsrunden werden ja mitunter Sachen behauptet und Dinge durcheinander „gewürfelt“, wo man gar nicht mehr argumentieren kann. Ich verweise auf wissenschaftliche Erkenntnisse von Experten, die im Problemstoff auch die gewisse Expertise haben, und nicht unbedingt den Leuten, die glauben, es besser zu wissen und mit ihrem Titel vielleicht gar nicht für dieses Fach genügend Überblick haben. Oft will man mit der Verunsicherung der Leute auch irgendwas erreichen, Stimmungsumschwünge und Wichtigtuerei sind kein guter Ratgeber in einer Situation, wie dieser Pandemie, wo alle noch viel lernen müssen.

Hinter der Fassade der „großartigsten Nation“ der Welt

Direkt aus dem dpa-Newskanal

„Washington (dpa) – Donald Trump bezeichnet die Vereinigten Staaten gerne als das „großartigste Land“ der Welt. Die größte, tollste, beste Nation mit der stärksten Wirtschaft, militärischer Übermacht, den smartesten Köpfen und allgemeiner Überlegenheit in eigentlich jedem Bereich.

Der US-Präsident hat generell einen Hang zu Superlativen. Aber auch andere Amerikaner neigen mitunter zu Überschwang, wenn es um das eigene Land geht. Die Corona-Pandemie offenbart jedoch mehr denn je Defizite im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“.

MILLIONEN OHNE KRANKENVERSICHERUNG

Ein beachtlicher Teil der US-Gesellschaft ist nicht krankenversichert. Laut einer Zensus-Auswertung, die im November veröffentlicht wurde, hatten 2018 etwa 27,5 Millionen Amerikaner keine Krankenversicherung – 8,5 Prozent der Bevölkerung. Viele von den Millionen Menschen, die durch die Corona-Krise in den vergangenen Wochen ihren Job verloren haben, kommen nun noch hinzu. In einem Gesundheitsnotstand wie diesem wiegt das besonders schwer: Wer nicht versichert ist, scheut wegen der Kosten eher davor zurück, zum Arzt zu gehen, sich testen und behandeln zu lassen. Das erleichtert eine Ausbreitung des Virus. Die US-Regierung will einspringen und hat zugesagt, niemand müsse sich um die Kosten für Corona-Tests und -Behandlungen sorgen. Details sind aber unklar.

MILLIONEN „ILLEGALE“

Schätzungen zufolge gibt es in den USA 10,5 bis 12 Millionen Menschen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis. Angesichts der harten Migrationspolitik unter Trump leben viele in Dauerangst vor einer Abschiebung. In der aktuellen Krise schrecken unter ihnen laut Hilfsorganisationen einige davor zurück, eine Ansteckung zu melden oder sich medizinische Hilfe zu suchen – aus Furcht vor Repressalien oder Nachteilen bei ihren Bemühungen um einen dauerhaften Aufenthaltsstatus. Offen ist auch, ob der Staat für Unversicherte ohne Papiere ebenfalls medizinische Corona-Kosten übernehmen wird.

EIN KRANKES GESUNDHEITSSYSTEM

In den USA sind Gesundheitskosten höher als in vielen anderen Ländern der Welt. Einfache Arztbesuche kosten schnell Hunderte Dollar, Krankenhausbesuche astronomische Beträge und Medikamente sind teils um ein Vielfaches teurer als anderswo. Eine Behandlung wegen des Coronavirus selbst zu zahlen, womöglich mit einem längeren Krankenhausaufenthalt, kann Menschen ohne Rücklagen also in ein finanzielles Desaster stürzen. Das US-Gesundheitssystem scheint für die Pandemie auch nicht optimal gerüstet: Bei der Zahl der Krankenhausbetten pro 1000 Einwohner liegen die USA weit abgeschlagen hinter den meisten OECD-Staaten. In der aktuellen Krise werden daher an besonders betroffenen Orten eilig provisorische Krankenhäuser eingerichtet – allen voran in New York. In der größten Volkswirtschaft der Welt mangelt es auch dramatisch an Beatmungsgeräten oder einfacher medizinischer Ausrüstung wie Schutzmasken für Krankenhauspersonal.

LEBEN VON GEHALTSSCHECK ZU GEHALTSSCHECK

Die US-Notenbank berichtete im vergangenen Mai, etwa 40 Prozent der Amerikaner könnten eine unerwartete Ausgabe in Höhe von 400 Dollar (knapp 350 Euro) entweder überhaupt nicht stemmen oder müssten sich dafür Geld leihen oder Besitz verkaufen. Das heißt, eine kaputte Waschmaschine oder ein Schaden am Auto stellen viele Amerikaner schon in normalen Zeiten vor große finanzielle Probleme. In der Corona-Krise, die viele Arbeitsplätze dahinrafft, verschärft sich das Problem, weil vielen schlicht die Ersparnisse fehlen, um Gehaltsausfälle zu überbrücken.

SCHLECHTE SOZIALE ABSICHERUNG

Durch die Corona-Krise verloren dazu allein in den vergangenen drei Wochen mehr als 16 Millionen Menschen in den USA ihren Job. Entlassungen sind in den USA in der Regel viel einfacher möglich als etwa in Deutschland. Die Arbeitslosenhilfe wurde zwar angesichts der Krise ausgebaut, ist aber weit entfernt von Leistungen wie in Deutschland. Ein anderes Problem: In vielen Jobs bekommen die Menschen kein Gehalt, wenn sie krank zu Hause bleiben. Sie können es sich nicht leisten – wie von der Regierung empfohlen – schon bei milden Symptomen im Bett zu bleiben. Stattdessen gehen sie im Zweifel arbeiten und tragen so zur weiteren Ausbreitung des Virus bei.

SOZIALE UNGLEICHHEIT

Die Krise wirft auch ein Schlaglicht auf die Benachteiligung bestimmter Gruppen in der Gesellschaft: Nach Angaben der US-Regierung sind Afroamerikaner von der Epidemie überproportional betroffen. Der Hintergrund: Probleme wie Herzkrankheiten, Diabetes oder Übergewicht seien bei ihnen häufiger als bei anderen Gruppen – und solche Vorerkrankungen beförderten schwere Verläufe mit Covid-19. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, der Immunologe und Präsidentenberater Anthony Fauci, sagt, Afroamerikaner seien in den USA generell gesundheitlich benachteiligt, doch nun zeige sich einmal mehr, wie inakzeptabel das sei. Eine Krise wie die aktuelle werfe manchmal eben „ein helles Licht auf einige echte Schwächen in der Gesellschaft“.

HUNGRIG OHNE SCHULESSEN

Nach einer Aufstellung des US-Agrarministeriums lebten 2018 rund sechs Millionen Kinder in den Vereinigten Staaten in Haushalten, die nicht immer ausreichend Essen für alle Familienmitglieder zur Verfügung haben. Viele Kinder sind auf eine Mahlzeit in der Schule angewiesen. Dass Schulen durch die Krise Wochen- oder zum Teil monatelang geschlossen bleiben, bringt sie in echte Schwierigkeiten.“

Wie gut es uns doch noch geht, hier in Deutschland – trotz aller Unzulänglichkeiten und der Pandemie Corona.